Immun: Rho Agenda 2 (German Edition) by Richard Phillips

Immun: Rho Agenda 2 (German Edition) by Richard Phillips

Autor:Richard Phillips [Phillips, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


Kapitel 73

El Chupacabra. Die blutgierige Bestie der Schatten, ein Geschöpf der südamerikanischen Nacht, selten erspäht und nie gefangen.

Eduardo entfernte den Deckel vom Zielfernrohr und machte es sich in seinem Versteck bequem. Von ihm selbst stammte der Beiname nicht, der mittlerweile in sämtlichen kolumbianischen Kartellen Furcht und Schrecken auslöste, aber er passte zu ihm. Denn er verkörperte den Tod. Das Morden machte ihm nicht nur Spaß. Es ernährte ihn und erhielt ihn am Leben.

Es gab nur zwei Profikiller, die sich mit ihm vergleichen konnten. Der eine war Carlos, der Schakal, den man aber kaum als ebenbürtig bezeichnen konnte. Der andere streifte immer noch frei unter den Schafen umher. Auf der Jagd nach Beute. Genau wie er selbst. Aber Eduardo würde dafür sorgen, dass sich der Ripper auf seine Fährte setzte. Und danach würde man an den dunklen Orten nur noch den Namen El Chupacabra raunen.

Doch zunächst rief die Pflicht. Unter ihm führte der George Washington Parkway in einer gemächlichen Kurve am Westufer des Potomac entlang. Dichtes Laub schützte ihn davor, von unten und ganz speziell vom Highway aus gesehen zu werden. Zwei schmale Ausblicke durch die Bäume boten doppelte Ziellinien in die Tiefe. Das Fadenkreuz erfasste den nächstgelegenen Straßenabschnitt und hörte zu zittern auf.

Einen Präsidenten umzubringen, galt als nicht gerade einfach. Das größte Problem lag darin, dass die Informationen im Vorfeld eines Anschlags eher spärlich flossen. Der amerikanische Geheimdienst war sehr, sehr gut, vor allem, wenn es darum ging, die kritischen Daten, die ein Attentat erleichterten, unter Verschluss zu halten. Eine Fahrt mit motorisierter Eskorte gehörte zu den gefährlichsten Unternehmungen für einen Präsidenten, da sich der Weg, den die Kolonne nahm, niemals so gut absichern ließ wie die Abfahrts- und Ankunftspunkte. Deshalb diente in einem solchen Fall gewöhnlich eine Kombination aus Panzerglas, Falschmeldungen und Irreführung dazu, die Sicherheit des Staatsoberhaupts zu gewährleisten.

In welchem Wagen und an welchem Platz der Präsident saß, die genaue Route der Fahrzeuge, die Startzeit – all das waren streng gehütete Geheimnisse. Aber nicht heute. Eduardos Quelle aus dem engsten Umfeld der Macht hatte unglaubliche Details geliefert, und das letzte Update per verschlüsselter SMS-Nachricht war erst fünf Minuten zuvor eingetroffen. Die Signale standen auf Grün.

Als die Polizeieskorte in seinen Blickwinkel kam und durch das Fadenkreuz fuhr, spürte Eduardo an der Stelle, wo sich der Schaft des AS50-Scharfschützengewehrs an seine Wange schmiegte, ein vertrautes Kribbeln. Es wanderte seinen Arm entlang, in die Hand und schließlich in den Finger, der auf dem Abzug lag. In rascher Folge jagten die Fahrzeuge durch seine Sichtlinie. Er zählte. Jetzt!

Obwohl die Waffe mit einer Schraubzwinge an einem dicken Ast befestigt war und eine unglaublich effektive Rückstoßdämpfung besaß, donnerte ihm die Wucht der drei panzerbrechenden Brandgeschosse vom Kaliber .50 das Gewehr hart gegen die Schulter. Egal. Das Treffermuster war perfekt gewesen – die erste Patrone war durch den vorderen Bereich des gepanzerten Limousinendachs gedrungen und jede der nachfolgenden zehn Zentimeter dahinter.

Ohne die Reaktion des Konvois abzuwarten, packte Eduardo den Griff, der unter seinem Ast baumelte, und ließ sich nach außen fallen. Durch seinen Schwung riss



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